Mittelalter


Mittelalter

Inhalt:
1.Begriff
2.Weltbild
3.Historischer Hintergrund
4.Analyse der Dichtung des Mittelalters am Beispiel von "Unter den Linden"
5.Bekannte Dichter und Werke

1. Begriff
Das Mittelalter ist eine europäische Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit (ca. 6 bis 15 Jh.). Diese Epoche wird durch den Aufschwung von Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur gekennzeichnet. Das Mittelalter sieht sich selbst als ein im Glaube allen anderen Zeitaltern überlegenes „aetas christiana“ (christliches Zeitalter). Erstmals hieß das Mittelalter nur „medium aevum“ (Mittleres Zeitalter) und es war angeblich ein dunkles Zeitalter. Der Begriff Mittelalter tendiert zu abwertender Bedeutung, denn mit dem Mittelalter wird oft eine Epoche des Zerfalls & des Niedergangs in Verbindung gebracht.

2. Weltbild
Das Weltbild im Mittelalter war stark christlich geprägt, so wurden die Menschen als „Krönung der Schöpfung“ angesehen. Allerdings sahen sich die Menschen nicht als einziges Individuum, sondern als Teil einer göttlichen Ordnung. Außerdem vertrat die katholische Kirche damals die Zwei-Reiche Lehre (civitas mortalis), die besagt, dass man nach dem Tod in den Himmel oder in die Hölle kommt. Damit hatte die Kirche die Menschen fast vollständig unter Kontrolle. Zudem war das geozentrische Weltbild vertreten, welches besagt, dass sich die Erde im Mittelpunkt des Universums befindet und alle anderen Planeten um sie kreisen.

3. Historischer Hintergrund
Die Epoche Mittelalter folgt auf die Antike mit der Völkerwanderung und dem Untergang des Weströmischen Reichs. Diese Epoche zeichnet sich durch die nach Ständen geordnete Gesellschaft aus. Weitere Merkmale sind der christliche Glaube, die christliche Geisteshaltung in Kunst, Wissenschaft und vor allem auch in der Literatur. Die Bildungs- und Kultursprache war Latein. Das Mittelalter lässt sich grob in drei Etappen unterteilen. Das Früh-, Hoch- und Spätmittelalter.
Frühmittelalter: Nach der Völkerwanderung entstand in Mitteleuropa eine neue Staatsform. Es entstanden das Lehnswesen und die Grundherrschaft. Die Macht teilte sich zwischen den Adligen (meist Lehnsherren) und der Kirche, welche auch Kulturträger der damaligen Zeit war, da meist nur der Klerus lesen und schreiben konnte.
Hochmittelalter: Im Hochmittelalter entstanden neue Architekturstile, wie zum Beispiel der Gotik. Außerdem wuchs die europäische Bevölkerung und die Städte entwickelten sich mit neuen technologischen Fortschritten, die das Leben der Menschen stark veränderten. Dazu kommt, dass das Hochmittelalter klassisch für Klöster, Minnesänger, Burgen und Ritter steht.
Spätmittelalter: Im Spätmittelalter entstanden neue Universitäten, aber nicht nur die Wissenschaft wurde gefördert. Auch die Wirtschaft entwickelte sich rasch, da sich auf Grund der wachsenden Bevölkerung die landwirtschaftliche Produktion steigerte. Außerdem florierten Handwerk und Handel. Durch diese Geldwirtschaft wurde die Tauschwirtschaft stark verdrängt. Doch diese Zeit hatte auch seine Schattenseiten, denn Europa wurde durch verheerende Pestwellen und den Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich heimgesucht. Außerdem entstand wegen neuen Weltanschauungen die Inquisition.

4. Analyse der Dichtung des Mittelalters am Beispiel von „Unter den Linden“
Autor: Walther von der Vogelweide
Epoche: Mittelalterliche Lyrik
Art: Liebesgedicht
Entstehungsjahr: ca. 1200

Inhaltsangabe: Die erste Strophe handelt davon, wie das lyrische Ich den Ort ihres Treffens beschreibt. In der zweiten Strophe geht es darum wie der Ort genauer beschrieben wird. In der nächsten Strophe schwärmt das lyrische Ich von dem Blumenlager, welches ihr Geliebter extra für sie errichtet hat. In der letzten geht es darum wie das lyrische Ich sich schämt. Es wird klar, dass ihre Liebe geheim ist.

Unter den Linden ist ein Minnegesang, welcher typisch für das Mittelalter ist. Er wurde von einem der bekanntesten deutschen Minnedichter verfasst, „Walter von der Vogelweide“. Meistens wurden die Minnegedichte von Rittern verfasst und selbst vorgetragen. Sie handelten von Liebe und richteten sich oft an Frauen, die im Minnegesang anonym angesprochen wurden. Walter von der Vogelweide verfasste allerdings auch viele Minnegedichte aus der Sicht der Frau und stellte dabei vor allem auch den erotischen Aspekt in den Vordergrund. Dieses erkennt man zum Beispiel in  Strophe drei: „Tandarei! Was wir getrieben haben.“ Das komplette Minnegedicht wird als „Kanzone“ bezeichnet, diese teilt sich typischerweise grob in den Auf- und Abgesang. Der Aufgesang in „Unter den Linden“ umfasst hier beispielhaft die ersten drei Strophen, welche die im Minnegesang erzählte Geschichte aufbaut und den Leser an das Verhältnis der beiden Hauptfiguren heran führt. Die letzte Strophe bildet den Abgesang. Dieser stellt die momentane Situation der Hauptakteure in Betracht der vorherigen Geschehnisse dar.

5. Bekannte Dichter und Werke


Bekannte deutsche Minnedichter waren:
Heinrich von Veldeke, Friedrich von Hausen, Heinrich von Morungen, Hartmann von Aue,   Reinmar von Hagenau.
Walther von der Vogelweide (1168-1228) knüpfte wieder an die Vagantendichtung an und wandte sich so gegen das allzu Erstarrte, Wirklichkeitsferne der hohen Minne. Er schuf die so genannten "Mädchenlieder" (auch "niedere Minne"), die sich nicht an eine adlige Dame richteten und die Erotik in den Vordergrund stellten.

Ein bekanntes deutsches Minnegedicht ist:
Under der linden an der heide,
dâ unser zweier bette was,
dâ mugt ir vinden
schône beide gebrochen bluomen unde gras.
vor dem walde in einem tal -
tandaradei!
schöne sanc die nachtigal
.
Ich kam gegangen zuo der ouwe,
dô was mîn friedel komen ê.
da wart ich enpfangen hêre frouwe,
daz ich bin sælic iemer mê.
kuster mich? wol tûsenstunt!
tandaradei!
seht, wie rôt mir ist der munt.

Dô het er gemachet also riche
von bluomen eine bettestat.
des wird noch gelachet innecliche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
bî den rôsen er wol mac -
tandaradei!
merken, wâ mirz houbet lac.

Daz er bî mir læge, wessez iemen,
- nu enwelle got - sô schamt ich mich.
wes er mit mir pflæge, niemer niemen
bevinde daz wan er unt ich
und ein kleinez vogellîn! tandaradei!
daz mag wol getriuwe sîn.
 Original: Walther v. der Vogelweide


 Unter der Linde auf der Heide,
wo unser gemeinsames Bett war,
könnt ihr es noch sehen:
gebrochene Blumen und gedrücktes Gras
vor dem Wald in einem Tal -
Tandaradei -
wie schön hat die Nachtigall gesungen.

Ich kam zu der Wiese
da kam auch mein Liebster hin
und empfing mich als Frau - O, Heilige Maria,
wie hat er mich selig gemacht!
Ob er mich geküßt hat? Wohl tausendmal!
Tandaradei!
Seht wie rot mein Mund geworden ist.

Er hatte mit sehr viel Liebe
ein Bett aus Blumen gebaut,
erst wurde (nur) gelacht, sehr verliebt...
käme jemand an diesen Pfad,
könnte er wohl an den Rosen merken,
Tandaradei!
was wir getrieben haben.

Daß er mit mir geschlafen hat, wüßt' es jemand,
- um Gottes Willen - ich schämte mich,
was er mit mir angestellt hat, niemals,
niemals sag ich's, das bleibt unter uns
und die kleine Vögelei *-
Tandaradei -
die wird wohl verschwiegen bleiben

Johanna K. , Thies R. , Niklas P. , Daniel D.





2 Kommentare:

  1. Ich fand gut, dass ihr euren Beitrag auf das Wesentliche beschränkt habt, dennoch hätte man an einigen Stellen ein wenig ausführlicher sein können!

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  2. Eure Texte sind zwar nicht ganz so ausführlich, aber alle wichtigen Informationen sind enthalten. Deshalb ist dies eine gut gelungene Darstellung der Epoche!

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