Sturm und Drang


Sturm und Drang

Begriff:

Der Begriff „Sturm und Drang“ ist von Klingers gleichnamigen Drama „Sturm und Drang“ hergeleitet. Diese Epoche ist eine literarische Bewegung in beiden Jahrzehnten der französischen Revolution. Die Epoche begann mit dem Erscheinen der herderschen Fragmente, welches Werke von Johann Gottfried Herder waren. Mit dem Wandel Schillers und Goethes zu Klassikern endete diese Epoche 1790.


Weltbild:

Die Zeit des Sturm und Drangs geht der Aufklärung vorweg und auch hier wertet man die neuen Erfahrungen über die Natur hoch.
Man glaubt an das Individuum des Genies. Ein Genie ist die Spitze der Schöpfung. Es ist gottesähnlich und vereint alle Kraft in sich.
Man schätzte vor allem die Unterschiede der verschieden Völker und ging der Geschichte der Völker nach. Deswegen entstanden in dieser Zeit auch viele Völkerdichtungen. Die Einteilung der Menschen in verschiedene Klassen wurde kritisiert.
Auch der Wert der Spontaneität wird höher eingeordnet als früher.

Historischer Hintergrund:

Die Epoche des Sturm und Drang wurde wegen dem Protest gegen Denk- und Lebensformen der Aufklärung ausgelöst. Diese Bewegung des Protestes bestand überwiegend aus 20 bis 30 jährigen. Sie waren gegen den Rationalismus, die Regel- und die Normengläubigkeit. So waren die Angehörigen der Proteste auch gegen die erstarrten Konventionen der städtischen Gesellschaftsordnung.
Jedoch stellte sich heraus, dass die Gedanken der Anführer sich als äußerst wirkungsvoll auf die nachfolgende Literatur der nachfolgenden Epochen auswirkten.
 Besonders wirkungsvoll waren diese Gedanken der Anführer für die Epochen des Klassik, der Romantik, G. Büchner, des Naturalismus, des Expressionismus und B. Brecht.

Dichtung dieser Zeit:


Gedichtinterpretation zu „Ganymed“ von Johann Wolfgang von Goethe

Ganymed:

Wie im Morgenglanze
du rings mich anglühst,
Frühling, Geliebter!
Mit tausendfacher Liebeswonne
sich an mein Herz drängt
deiner ewigen Wärme
heilig Gefühl,
unendliche Schöne!
Daß ich dich fassen möcht'
in diesen Arm!
Ich komm'! Ich komme!
Wohin? Ach, wohin?

Hinauf! Hinauf strebt's.
Es schweben die Wolken
abwärts, die Wolken
neigen sich der sehnenden Liebe.
Mir! Mir!
In euerm Schoße
aufwärts!
Umfangend umfangen!
Aufwärts an deinen Busen,
alliebender Vater!

Ach, an deinem Busen
lieg' ich, schmachte,
und deine Blumen, dein Gras
drängen sich an mein Herz.
Du kühlst den brennenden
Durst meines Busens,
lieblicher Morgenwind,
ruft drein die Nachtigall
liebend nach mir aus dem Nebeltal.
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Das Gedicht „Ganymed“ lässt sich in die Epoche des Sturm und Drang einordnen. Typisch für die Epoche ist der Pantheismus (Auffassung, dass Gott eins mit dem Kosmos und der Natur ist), welcher im „Ganymed“ umfangreich thematisiert wird. Außerdem wendete sich die Epoche gegen überkommene Traditionen in der Literatur, deswegen ging sie mit den Regeln der Poetik frei um, so findet man in dem Gedicht auch keine festgesetzten, poetischen Regeln. In der Gesellschaft wirkte die Epoche oft geschmacksverletzend. Des Weiteren lässt sich im „Ganymed“ gut erkennen, dass die für die Zeit typischen Emotionen ins Zentrum rücken. Spontan ausgesprochene Sätze stehen im Sturm und Drang im Vordergrund, so finden sich im „Ganymed“ Sätze wie „Ich komme! Ich komme! - Ach wohin? Ach, wohin?“. Zudem finden sich Schlüsselwörter der Zeit wie das „Herz“. Der Geniegedanke lässt sich besonders im mit dem „Ganymed“ verknüpften Gedicht „Prometheus“ erkennen. Ebenfalls das Jahr 1774 deutet auf die Epoche des Sturm und Drang hin.

Bekannte Werke und Dichter dieser Zeit:

Bekannte Werke:

- Über die neuere deutsche Literatur. Fragmente(1767)                                              -Herder
-Götz von Berlingen mit der eisernen Hand(1773)                                                       -Goethe
-Ganymed(1773)                                                                                                       -Goethe
-Die Leiden des jungen Werthers(1774)                                                                     -Goethe
-Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung(1774)                                            -Lenz
-Die Soldaten(1776)                                                                                                  -Lenz
-Sturm und Drang(1776)                                                                                            -Klinger
-Gedichte(1778)                                                                                                        -Bürger
-Die Räuber(1781)                                                                                                    -Schiller
-Kabale und Liebe(1784)                                                                                          -Schiller
-Prometheus(1785)                                                                                                    -Goethe
-Anton Reiser(1785/90)                                                                                             -Moritz

Bekannte Dichter/Vertreter:

Der Dichter Gottfried August Bürger wurde am 31. Dezember 1774 in Molmerswende geboren. Er besuchte die Universität zum Theologie-Studium in Halle und studierte Jura in Göttingen. Außerdem war er ein deutscher Dichter in der Zeit der Aufklärung, und wurde dem Sturm und Drang zugerechnet.1789 wurde Gottfried August Bürger zum Professor ernannt und starb schließlich am 8. Juni 1794 in Göttingen an Schwindsucht.

Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main als Johann Wolfgang Goethe geboren und galt als einer der bedeutendsten Repräsentanten der deutschsprachigen Dichtung. Er studierte Jura in Leipzig. 1782 wurde Goethe vom Herzog Carl-August geadelt und 1786 trat er eine zweijährige „Italienische Reise“ an. Außerdem arbeitete er mit Friedrich Schiller zusammen und starb schließlich am 22. März 1832 in Weimar.

Der Dichter Johann Gottfried von Herder wurde am 25. August 1744 in Mohrungen bei Preußen, welcher wegen der schlechten Beziehung zu den Eltern schon früh die Heimatstadt verlassen hat. Er studierte Medizin, Theologie und Philosophie in Königsberg. Schließlich starb er am 18. Dezember 1803 in Weimar.

Weitere bekannte Vertreter des Sturm und Drang:

Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831)
Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792)
Karl Philipp Moritz (1756-1793)
Friedrich von Schiller(1759-1805)


Begriff: Timon
Weltbild: Fritz
Historischer Hintergrund: Patrick
Dichtung dieser Zeit: Zusammen
Bekannte Dichter und Werke dieser Zeit: Luis

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