Naturalismus

Begriff

Naturalismus bezeichnet eine Stilrichtung, bei der die Wirklichkeit
ohne jegliche Ausschmückung genau wiedergegeben wird.
Der Naturalismus gilt auch als verschärfte Form der Realismus (etwas, das tatsächlich existiert).
Besonders stark wurde diese Stilrichtung von etwa 1880 bis ins 20. Jahrhundert verwendet
Naturalismus möchte dem ungeschliffenen, „Hässlichen“ einen Platz in der Kunst verschaffen.


Von Lea

Weltbild

Ein Weltbild ist naturalistisch, wenn es sich wissenschaftlicher Methoden bedient. Jedes naturalistische Weltbild trifft klare Aussagen: wahr oder unwahr. Es wird nichts als wahr festgelegt, ohne das es vorher plausibel erklärt oder mit Beweisen belegt wurde.
Naturalisten hatten mit diesem Schreibstil das Ziel, den Menschen das Wunsch- und Phantasiedenken abzugewöhnen und sie mit der manchmal grausamen Realität zu konfrontieren.Dies taten sie mit der Hoffnung , das sie diesen Zustand in einen besseren ändern.

Von Lea

Historischer Hintergrund

Zur Zeit des Naturalismus gab es große Fortschritte und Weiterentwicklung in der Wissenschaft. So wurde 1884 die Dampfturbine erfunden und nur wenige Jahre später die Schallplatte. Bis 1890 regierte Reichskanzler Bismarck, der aber wegen politischen Differenzen zusammen mit Kaiser Wilhelm II zurückgetreten war. Durch die großen Veränderungen für die Bewohner gab es starke Wanderungsströme in die Stadt. Nun lebten zum ersten mal mehr Menschen dort als auf dem Land. Die neu entwickelten Maschinen ersetzen die Arbeit der Bewohner und so entstanden soziale Schwierigkeiten, da es zu viele Arbeiter und zu wenig Wohnungen gab. Die Bevölkerung verfiel in große Armut und es breiteten sich viele Krankheiten aus, diese Probleme ertränkten viele Menschen in Alkohol. Der Naturalismus beschreibt die Lage und Situation zu dieser Zeit perfekt.

Von Stina


Gedichtsanalyse

Arno Holz (1863-1929): Aus Phantasus: Ihr Dach stieß fast bis an die Sterne

Ihr Dach stieß fast bis an die Sterne,
vom Hof her stampfte die Fabrik,
es war die richtige Mietskaserne
mit Flur- und Leiermannsmusik!
Im Keller nistete die Ratte,
parterre gabs Branntwein, Grog und Bier,
und bis ins fünfte Stockwerk hatte
das Vorstadtelend sein Quartier.


Dort saß er nachts vor seinem Lichte
- duck nieder, nieder, wilder Hohn! -
und fieberte und schrieb Gedichte,
ein Träumer, ein verlorner Sohn!
Sein Stübchen konnte grade fassen
ein Tischchen und ein schmales Bett;
er war so arm und so verlassen,
wie jener Gott aus Nazareth!


Doch pfiff auch dreist die feile Dirne,
die Welt, ihn aus: Er ist verrückt!
ihm hatte leuchtend auf die Stirne
der Genius seinen Kuss gedrückt.
Und wenn vom holden Wahnsinn trunken
er zitternd Vers an Vers gereiht,
dann schien auf ewig ihm versunken
die Welt und ihre Nüchternheit.


In Fetzen hing ihm seine Bluse,
sein Nachbar lieh ihm trocknes Brot,
er aber stammelte: O Muse!
und wusste nichts von seiner Not.
Er saß nur still vor seinem Lichte,
allnächtlich, wenn der Tag entflohn,
und fieberte und schrieb Gedichte,
ein Träumer, ein verlorner Sohn!


Das Gedicht aus der Epoche des Naturalismus „Ihr Dach stieß fast bis an die Sterne“ von Arno Holz  beinhaltet die Probleme der sozialen Verhältnisse und kritisiert diese auch. In seinem Werk erzählt das lyrische Ich von einer heruntergekommenen Gegend und beschreibt eine trübe Stimmung.
Der Autor hat in dem Gedicht die Themen des Naturalismus zusammengefasst und schildert besonders das soziale Elend der Arbeiterschicht. So beschreibt er die Mietskaserne neben der stampfenden Fabrik (Strophe 1, Vers 2-3), die mangelnde Hygiene („Im Keller nistete die Ratte“, Strophe 1, Vers 5), das Alkohol Problem („Parterre gabs Branntwein, Grog und Bier“, Strophe 1, Vers 6), die materielle Not („Sein Stübchen konnte grade fassen ein Tischchen und ein schmales Bett“, Strophe 2, Vers 5-6) sowie die schlechte Kleidung und Nahrung („In Fetzen hing ihm seine Bluse, sein Nachbar lieh ihm trocknes Brot“, Strophe 4, Vers 1-2).
Das lyrische Ich ist ein verträumter Dichter, der von der Gesellschaft als „verrückt“ bezeichnet wird („Doch pfiff auch dreist die feile Dirne, die Welt, ihn aus: Er ist verrückt!“, Strophe 3, Vers 1-2). Dieser jedoch bemerkt seine Not nicht und entflieht in seine Träume (Strophe 4).
Das Metrum ist ein Jambus, der zusammen mit den vielen Kreuzreimen zur Auflockerung des Rhythmus dient.
Wir finden das Gedicht von Arno Holz ist sehr gut gelungen, da er die Themen des Naturalismus, insbesondere die sozialen Probleme der Arbeiterschicht, wiedergibt und diese gut beschreibt. Zudem bewundert er den verträumten Dichter, der diese Probleme nicht wahrnimmt, da er in seiner eigenen Welt lebt.

Von Laura G


Autoren und Werke

Einer der wichtigsten Autoren des Naturalismus war Gerhart Hauptmann. Er ging davon aus, dass der Mensch durch die Natur, durch seine Natur und von seiner sozialen Umwelt geprägt war. Zwei seiner erfolgreichsten Werke waren "Vor Sonnenaufgang" und "Bahnwärter Thiel".

Das Drama "Vor Sonnenaufgang" von Gerhart Hauptmann ist eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit. 1912 wurde Hauptmann mit einem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Das Werk schildert das Eindringen eines städtischen Sozialisten in das Leben einer ländlichen Familie. Dieser verliebt sich in die Tochter des Gutsbesitzers. Hauptmann geht auf die Probleme dieser Beziehung und die sozialen Missstände ein.
Mit seinem Werk will er sagen, dass nicht nur Geld, sondern auch die Bildung den sozialen Stand ausmachen.

Ein weiteres Werk von Gerhart Hauptmann war „Bahnwärter Thiel“, das von einem Mann namens Thiel handelt,  welcher von seiner Umgebung und seiner zweiten Frau in den Wahnsinn getrieben wird und daher eine grausame Tat begeht.
Nachdem er jahrelang allein gelebt hatte, lernt er die junge Frau Minna kennen, die er kurz darauf heiratet. Doch bei der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Tobias stirbt diese und Thiel verspricht, dass er immer für seinen Sohn sorgen wird. Ein Jahr danach heiratet er wieder. Seine neue Frau bekommt kurz darauf ihr eigenes Kind und fängt an Tobias zu vernachlässigen. Als Thiel einmal früher von der Arbeit heimkommt, sieht er wie diese Tobias ohne Grund schlägt. Er kann sich jedoch nicht gegen seine Frau wehren. Eines Tages, als Thiel auf der Arbeit ist und seine Frau ebenfalls ihren Aufgaben nachgeht, rennt Tobias auf die Bahngleise um zu spielen. Dabei wird er von einem Zug erfasst und kommt ums Leben. Thiel gibt seiner Frau die Schuld dafür und nimmt dieser zusammen mit ihrem Kind das Leben. Am darauffolgenden Tag wird Thiel auf den Bahngleisen sitzend vorgefunden und in ein Irrenhaus gebracht.

Von Chiara


20 Kommentare:

  1. Eine schöne Interpretation des Gedichtes!

    Herr Baron

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  2. wenn du dashierliest, hast du 5 wertzvolle sekunden deines scheiss lebens verschwendet. ja moin

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  3. Ich bin der Papenberg !

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  4. Hallo guten Morgen mein Lieber

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  5. Antworten
    1. können über geile sachen schreiben15. Januar 2021 um 01:24

      scheibt mit auf Insta: @nikok7843

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  6. Guten Tag ihr netten Menschen

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  7. digga imagine du heisst holz mit nachnamen

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